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Fakultät Er­zie­hungs­wis­sen­schaft, Psy­cho­lo­gie und Bil­dungs­for­schung
FORSCHUNGSPROJEKTE DER PÄDAGOGISCHEN UND DIFFERENTIELLEN PSYCHOLOGIE AN DER TU DORTMUND

Themenbereich: MindOut - Soziales und emotionales Wohlbefinden fördern. Ein Programm für Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe weiterführender Schulen

© NYCI

Die Förderung des sozialen und emotionalen Wohlbefindens junger Menschen ist ein wichtiger Faktor für ihre Entwicklung und ermöglicht es ihnen, langfristig positive Ergebnisse in Schule, Beruf und Leben im Allgemeinen zu erzielen. Die Jugend ist hierbei eine besonders wichtige Phase für die Entwicklung dieser Kompetenzen, da junge Menschen einigem Druck dabei ausgesetzt sind, eine eigenständige Identität aufzubauen, Entscheidungen über ihren zukünftigen beruflichen Weg zu treffen und sich auf das Leben nach der Schule vorzubereiten. Obwohl die empirische Beweislage stark darauf hindeutet, dass Programme für soziales und emotionales Wohlbefinden für Jugendliche notwendig sind, nehmen bisher nur sehr wenige Programme diese Altersgruppe in den Blick. Mit MindOut soll diese Lücke geschlossen und den weiterführenden Schulen ein kompetenzbasiertes Programm zur Förderung des sozialen und emotionalen Wohlbefindens junger Menschen im Alter von 15 bis 18 Jahren angeboten werden.

MindOut basiert auf fünf Schlüsselkompetenzen des sozialen und emotionalen Lernens (Weissberg et al., 2015) und verankert diese als zentrale Lernkompetenzen:

(1) Selbstbewusstsein

(2) Selbstorganisation

(3) Soziales Bewusstsein

(4) Beziehungspflege und                                           

(5) Verantwortliches Entscheidungsverhalten

Die insgesamt 13 Sitzungen werden mit einem strukturierten Manual von geschulten Lehrkräften durchgeführt und sind jeweils innerhalb einer 35-minütigen Schulstunde integrierbar. Dabei sind die Programminhalte und -übungen so konzipiert, dass Schüler*innen in ihrem aktiven Lernen gefördert werden und sich nicht nur in der Schule, sondern auch im Alltag mit den Inhalten auseinandersetzen. Um die sozialen und emotionalen Kompetenzen im gesamten Schulkontext zu fördern, bietet MindOut auch Materialien und Aktivitäten für die gesamte Schule und das Kollegium.

In Irland, wo MindOut konzipiert wurde und bereits seit 2018 erfolgreich umgesetzt wird, weisen Evaluationsstudien dem Programm signifikante Effekte auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler nach (Dowling & Barry, 2020; Dowling et al., 2019). Auch an Schulen in benachteiligten Sozialräumen konnte MindOut erfolgreich integriert werden und signifikante Effekte auf die psychische Gesundheit der Teilnehmenden erzielen (Dowling et al., 2019).

Mit Fertigstellung der deutschsprachigen Adaption von MindOut, soll das Programm ab August 2023 mit einer neunten Klasse eines Oberhausener Gymnasiums durchgeführt und evaluiert werden. Zu mehreren Messzeitpunkten soll einerseits untersucht werden, ob MindOut positive Effekte auf das soziale und emotionale Wohlbefinden sowie auf Stress-, Depressions- und Angstlevel der Schülerinnen und Schüler hat. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt soll auf den Grad der Implementierung und dessen Einfluss auf die positiven Effekte des Programms gelegt werden.

Weitere Informationen und eine Programmübersicht finden Sie hier.

Ansprechpartnerin (wissenschaftliche Leitung): Prof. Dr. Ricarda Steinmayr

Ansprechpartnerin (wissenschaftliche Mitarbeit): M.Sc. Victoria Sophie Listing

Quellen zum Nachlesen:

Dowling, K., & Barry, M. M. (2020). Evaluating the Implementation Quality of a Social and Emotional Learning Program: A Mixed Methods Approach. International Journal of Environmental Research and Public Health, 17(9), 3249.

Dowling, K., Simpkin, A. J., & Barry, M. M. (2019). A Cluster Randomized-Controlled Trial of the MindOut Social and Emotional Learning Program for Disadvantaged Post-Primary School Students. Journal of Youth and Adolescence, 48(7), 1245–1263.

Weissberg, R. P., Durlak, J. A., Domitrovich, C. E., & Gullotta, T. P. (Hrsg.). (2015). Social and emotional learning: Past, present, and future. In Handbook of social and emotional learning: Research and practice (S. 3–19). The Guilford Press.